Literatur–
Angebote.

Um eine Auswahl anbieten zu können, haben wir verwaiste Eltern gebeten, uns diejenigen Buchtitel zu nennen, die ihnen ganz persönlich Trost gespendet haben bzw. aus denen sie Hilfe für sich gewinnen konnten.

Können Bücher
Trost spenden?

Informationen

Bücher über Trauer, über den Verlust eines Kindes und verschiedene Ansätze weiter zu leben, gibt es unzählige. Welche aber enthalten Worte, die verkraftbar sind und die vielleicht sogar ein wenig Trost spenden? Diese Frage ist so individuell wie die Trauernden selber.

Mancher wird vielleicht getragen von religiösen Worten, andere lehnen genau diese vehement ab. Mancher fühlt sich verstanden in Versen oder poetischen Texten, andere brauchen sachliche Sprache, um nicht gänzlich zu verzweifeln. Darüber hinaus verändern sich die Bedürfnisse mit der Zeit, die trotz allem vergeht.

Um eine Auswahl anbieten zu können, haben wir verwaiste Eltern gebeten, uns diejenigen Buchtitel zu nennen, die ihnen ganz persönlich Trost gespendet haben bzw. aus denen sie Hilfe für sich gewinnen konnten. Daraus haben wir diese Liste erstellt, die weder für jeden in Gänze passt, noch Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Aber jedes Buch hatte mindestens einen Fürsprecher, der weiß, wovon er redet…

Literatur für Erwachsene.

Der Tod, der unwiederbringliche Verlust eines Kindes, ist der nie zu Ende geträumte Alptraum aller Eltern. Und dennoch wird er jedes Jahr für 17.000 Mütter und Väter in der Bundesrepublik zur Wirklichkeit. 17.000 zu frühe Tode, 17.000 stille Katastrophen. Immer löst dieser Verlust in Vätern und Müttern einen inneren Tod auf Zeit aus.
Freya von Stülpnagel weiß genau, worüber sie schreibt. Die Juristin, die mittlerweile als Trauerbegleiterin arbeitet, hat 1998 einen Sohn durch einen Selbstmord verloren. Danach lernte sie, mit diesem Verlust zu leben. »Es gibt keinen Weg um die Trauer herum, sondern nur durch sie hindurch.« Diesen Weg, so meint die Autorin, müsse jeder für sich selbst finden und auch alleine gehen – und zwar in einem individuellen Tempo.
Respekt- und würdevoll beschreibt sie Wege des Trauerns, gibt Hinweise auf Aussagen, die helfen und diejenigen, welche weniger hilfreich sind. Sie zeigt diverse Rituale und Umgangsformen auf und lässt die Leser/-innen mehr und mehr erkennen, wie nah der Tod im Alltagsleben ist bzw. sein kann.
„Viele der beschriebenen Rituale und Handlungen haben wir ganz intuitiv auch ohne Anleitung durchgeführt nachdem unser Sohn gestorben war. Dennoch war es gut, vom Autor eine Bestätigung zu bekommen, dass all unser Tun eine Berechtigung hatte.“
»Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll …«
Wenn Freunde, Verwandte, Bekannte fern bleiben oder nach vielen Erklärungsversuchen noch immer „das Falsche“ sagen, Ratschläge geben oder sogar Forderungen stellen, endlich zur Normalität zurück zu kehren, kann dieses Buch helfen, Verständnis zu erreichen.
Servan-Schreiber beschreibt liebevolle Besuche, genussvolle Mahlzeiten, herzzerreißende Gespräche mit seinen Brüdern und seiner schwangeren Frau oder seinem heranwachsenden Sohn. Er drückt sich nicht um die Aussicht des Sterbens, er denkt über ein Testament nach und macht eine Playlist für den Moment des Todes. Servan-Schreiber erspart sich selbst und seinen Lesern nichts, trotzdem ist sein Buch niemals deprimierend, weil er nie aufhört, das Wunder eines jeden lebendigen Moments zu würdigen.
Dieses Buch zeigt deutlich: Was die hier auf der Erde zurückgebliebenen Geschwister und Eltern tun, ist staunenswert und beeindruckend für jeden, der sich ihnen und ihren Erfahrungen aussetzt. Sie sind um ihre wichtigsten Ergänzer gebracht. Sie können sie nicht mehr berühren oder ihnen in die Augen schauen.
Anja Wiese hat den Mut gehabt, in jahrelanger intensiver Arbeit und mit einem überaus sensiblen Verständnis für die ihr begegnenden Trauernden eine Oase aufzubauen, die sich mit dem Namen der Segeberger und Hamburger Akademie verbunden hat. Sie ist die erste, die am Telefon des Vereins der „Verwaisten Eltern und Geschwister“ sitzt und die furchtbaren und unfasslichen Geschichten zu Ohren bekommt.
Der zehnjährige Oskar hat Leukämie und weiß, dass er nicht mehr lange leben wird. Die ehemalige Catcherin Madame Rosa bringt ihn auf die Idee, über alles nachzudenken, was ihn bewegt – in 13 Briefen an den lieben Gott. Unsentimental und unerschrocken erzählen Oscars Briefe von Liebe, Schmerz, Freude und Verlust. In nur wenigen Tagen erlebt er auf wundersame Weise ein ganzes Menschenleben.
Sam ist elf und hat Leukämie. Seine Beobachtungen und Gedanken hält er in einem Tagebuch fest – mit dem wissenschaftlichen Vorsatz, sein Sterben für die Nachwelt zu dokumentieren. Sogar für die schwierige Frage, wie er den Moment seines Todes darstellen soll, hat er eine Lösung parat: einen Fragebogen für seine Eltern. Doch bevor es so weit ist, will er sein Leben in vollen Zügen genießen. Zusammen mit seinem ebenfalls krebskranken Freund Felix erstellt er eine Liste mit Dingen, die er unbedingt noch erleben will: einen Weltrekord aufstellen. Teenager sein. In einem Luftschiff fahren. Und tatsächlich gelingt es den beiden, die Liste auf höchst originelle Weise abzuarbeiten
Schritt für Schritt geht die Autorin mit den Eltern noch einmal ihren Weg nach – angefangen vom Tod des Kindes über die Beerdigung und hinein in die unsagbare Trauer…
Die Welt treibt fort ihr Wesen, Die Leute kommen und gehn, Als wärst du nie gewesen, Als wäre nichts geschehn. Joseph von Eichendorff : Auf meines Kindes Tod. »Erst jetzt weiß ich, was ein wirkliches Unglück ist«, schrieb Karl Marx 1855 nach dem Verlust seines einzigen Sohnes Edgar, einem Verlust, den er nie verwinden konnte. Über fünfzig Trauerfälle werden hier in biographischen Skizzen dokumentiert.
Cilla und Tina sind Zwillingsschwestern und unzertrennlich. Jede freie Minute verbringen sie zusammen. Kurz vor ihrem vierzehnten Geburtstag passiert das Schreckliche. Die beiden rennen dem wartenden Schulbus hinterher, es gibt einen riesigen Knall – und Cilla liegt leblos auf der Straße. Noch am gleichen Tag stirbt sie im Krankenhaus an den Folgen. Tina versteht nicht, was der Tod ihrer Schwester für sie bedeutet. Sie guckt in den Spiegel, sieht ihre Schwester und redet mit ihr. Tina hat Angst, verrückt zu werden. Ganz langsam beginnt Tina, ihren Weg alleine zu gehen.

Literatur für Kinder & Jugendliche.

Das kleine Mädchen und sein Bruder trauen ihren Augen kaum, als sie eines Morgens in den Stall kommen: In der Ecke, neben den neugeborenen Ferkeln, steht ein kleiner grüner Drache. Keiner weiß, wie er dahin gekommen ist. Zuerst ist er noch ganz schwach, aber als die Kinder ihm immer wieder etwas zu essen bringen, wird er zunehmend munterer … „Astrid Lindgrens Erzählung vom kleinen Drachen ist bezaubernd.“ (dpa)
Oft trifft es Kinder unvorbereitet, dass ein ihnen nahestehender Mensch stirbt. Sie erfahren dann häufig, dass gerade ihre Eltern ihnen in dieser Situation keine Stütze und Hilfestellung bieten können. Sie sind selbst zu betroffen und mit ihrer eigenen Trauer beschäftigt. Die Kinder bleiben dann mit offenen Fragen zurück.

In diesem Buch finden Kinder Antworten auf ihre Fragen zum Thema (Wann ist ein Mensch tot? Was passiert bei einer Beerdigung? …) und viele Anregungen und Hilfestellungen, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen. Gleichzeitig können sie hier auch ihre Erinnerungen an den Verstorbenen sammeln.

Anna und Tim sind sehr gute Freunde. Eines Morgens kommt Anna nicht mit in die Schule. Sie liegt im Krankenhaus. Anna hat Krebs. Jeden Tag besucht Tim seine Freundin. Anna weiß, wie krank sie ist und dass sie nicht mehr lange leben wird. Als sie gemeinsam den wolkenlosen Sternenhimmel betrachten, sucht sie sich einen kleinen, funkelnden Stern aus, der Tim an sie erinnern soll, wenn sie nicht mehr bei ihm ist. Ein feinfühlig geschriebenes Buch über Freundschaft und das Abschiednehmen mit eindrücklichen Illustrationen.
Dr. phil. Regine Schindler, lebt als freie Schriftstellerin am Zürichsee. Sie hat zahlreiche Kinderbücher geschrieben. Im Mittelpunkt ihrer literarischen und theoretischen Publikationen stehen Themen der christlichen Kindererziehung und der christlichen Kinderliteratur.
Niemand weiß, warum das Mädchen mit der großen Handtasche wildfremde Leute anpflaumt – bis sich endlich jemand zu fragen traut. Sie ist traurig, weil Elvis tot ist. Nicht der Elvis, sondern ihr Kanarienvogel, der jetzt endlich ein feierliches Begräbnis bekommt. Ihren neuen Freunden kann sie dann auch erzählen, wie Elvis so war und wie schön er gesungen hat. Ein Trostbuch für Kinder und ein wunderbares Bilderbuch voll Poesie.
Wenn Kinder anfangen, Fragen über den Himmel zu stellen, ist es nicht immer einfach, darauf zu antworten. In diesem Kinderbuch hat es Larry Libby geschafft, auf lebendige Weise gut verständliche und biblisch begründete Hinweise darüber zu geben, wie es nach dem Leben auf der Erde für uns weitergehen wird. Die stimmungsvollen und einfühlsamen Illustrationen der französischen Künstlerin Adeline Avril begleiten die lebendigen Texte.
Ein junger Schmetterling verliert den Staub von seinen Flügeln und kann nicht mehr fliegen. Nun muss er mühsam krabbeln. Wo er den Staub wiederum erbitten will und wo er ihn dann schließlich bekommt, das ist der Inhalt dieses großzügig mit schönen Aquarellen ausgestatteten Kinderbuches.
Abschied nehmen von Rune muss Sara, Runes beste Freundin, denn Rune ist beim gemeinsamen Spiel am Wasser ertrunken. Ein solch einschneidendes, schmerzhaftes Erlebnis ist hier für Kinder von 5 – 6 Jahren an mit aller Deutlichkeit und dabei doch auch mit aller Behutsamkeit dargestellt… Ausgezeichnet als „Buch des Monats“ von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur. Auf der Ehrenliste des Premio di Letteratura Giovanile, Padua.